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Airbag Weste – das neuste Schutzsystem für Motorradfahrer

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Helite Airbag Weste

Da man als Motorradfahrer auf deutschen Straßen sehr gefährlich lebt, haben Hersteller von Motorradschutzausrüstung eine neue Innovation auf den Markt gebracht. Es handelt sich hierbei um Airbag Westen. Zugegebenermaßen sind die aktuellen Modelle nicht für Schnäppchenpreise zu bekommen – die Investition in dieses Sicherheitsfeature schlägt mit ungefähr 500 € zu Buche.

Wie funktioniert eine Airbag Weste?

Auf den ersten Blick, ist eine Airbag Weste natürlich nicht ganz so stylisch, wie eine Lederkombi, hat jedoch beim Aufprall eine deutlich bessere Schutzwirkung als klassische Motorrad Rückenprotektoren.

Die gängigen Modelle verfügen über mehrere Luftkammern, die im Ernstfall binnen weniger Millisekunden mit Gas befüllt werden und somit eine schützende Umgebung für den Motorradfahrer bilden. Realisiert wird die Befüllung mittels CO2 Kapseln, die durch ein Hightech-System und Sensoren ausgelöst werden.

Woher weiß die Airbag Weste, wann sie sich aufblasen soll?

Bei den etablierten Airbag Weste Herstellern, werden in der Regel 2 airbag weste Heldverschiedene Systeme verwendet. Beispielsweise verwendet HELITE ein mechanisches System mit Reißleine. Dainese dagegen setzt auf eine Auslösung via Funk.

Das mechanische System

Beim mechanischen System wird eine Reißleine verwendet. Diese wird am Motorradfahrer und am Rahmen des Bikes befestigt. Entsteht nun plötzlich eine sehr hohe Zugkraft, beispielsweise, wenn der Fahrer vom Motorrad geschleudert wird, löst die Airbag Weste automatisch aus, die CO2 Kapsel füllt binnen Millisekunden die Lufträume und ein umfassender Schutz für den Verunglückten wird gewährleistet. Dieses System kommt beispielsweise bei der Helite TURTLE Airbag Weste* zum Einsatz.

Um sich eine Vorstellung davon zu machen, wie eine Airbag Weste mit Reißleine funktioniert, sollten Sie sich folgendes Youtube-Video anschauen:

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Keine Sorge: Die Entwicklungsabteilung von HELITE hat die benötigte Zugkraft so exakt berechnet, dass Fehlzündungen, beim Absteigen oder Versagen des Systems ausgeschlossen sind.

Vorteile:

  • bestmöglicher Schutz für Rücken, Brustkorb und Schlüsselbeine
  • mechanisches System robust und kaum fehleranfällig
  • nach Auslösung lediglich Tausch der CO2 Patrone notwendig
  • Preis

Nachteile:

  • Auslösezeit länger als bei elektronischen Systemen

Auslösung per Funk

Der italienische Hersteller Dainese dagegen setzt auf eine Auslösung der Airbag Weste via Funk. Dieses System ist etwas komplexer und daher muss der Käufer deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Um die Airbag Weste für den Betrieb vorzubereiten, werden am Motorrad mehrere Sensoren befestigt. Zum einen eine Zentraleinheit, zur Verarbeitung der Signale und zur Überwachung des gesamten Systems (inklusive Display). Zum anderen 2 Beschleunigungssensoren an den Holmen der Federgabel und einen Rutschsensor unter der Sitzbank.

Um sich eine Vorstellung davon zu machen, wie eine Airbag Weste mit Funk-Auslösung funktioniert, sollten Sie sich folgendes Youtube-Video anschauen:

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Das intelligente System ist so ausgeklügelt, dass es selbst Unterschiede zwischen Aufprall auf Objekte und Wegrutschen des Bikers erkennt. Je nach Situation kann das System die Auslösezeit der Airbag Weste verkürzen und verlängern.

  • extrem schnelle Auslösezeit: 45 Millisekunden
  • Anpassung der Auslösezeit je nach Unfallsituation (Wegrutschen, Aufprall etc.)
  • bestmöglicher Schutz für Rücken, Brustkorb und Schlüsselbeine
  • einfache Handhabung: kein Befestigen von Leinen notwendig

Nachteile:

  • Preis

Häufige Fragen zum Thema Airbag Weste

Da diese Technik in der Bikerszene noch nicht sehr verbreitet ist, haben wir hier ein kleines FAQ zusammengestellt.

Welche Körperteile werden geschützt?

Da dieses Sicherheitstool den Oberkörper bedeckt, werden bei einem Crash hauptsächlich folgende Korperpartien geschützt:

  • kompletter Rücken
  • Schlüsselbeine
  • Brustkorb

Kann sich die Airbag Weste auch ohne Unfall öffnen?

Die Chance, dass sich eine Airbag Weste ohne Unfall öffnet ist verschwindend gering. Zwar lassen sich technische Fehler niemals zu 100% vermeiden, jedoch ist die Entwicklung dieser Modelle bereits so weit voran geschritten, dass diese Möglichkeit praktisch ausgeschlossen werden kann.

Kann ich die Airbag Weste nach dem Auslösen erneut benutzen?

Solange kein Unfall statt gefunden hat, bei der das Sicherheitstool einen Schaden davon getragen hat, können Sie es nach einem Auslösen problemlos erneut verwenden. Je nach Modell, müssen Sie lediglich die CO2 Kapsel austauschen und der volle Schutz ist wieder gewährleistet.

Welche Hersteller bieten Airbag Westen an?

Hersteller für Airbag Westen, gibt es noch nicht sonderlich viele. Die beiden bekanntesten Hersteller sind wohl Dainese und Helite.

Helite

Die Firma Helite hat mittlerweile bereits über 10 Jahre Erfahrung mit der

Helite Turtle Airbag Weste

Helite Turtle Airbag Weste

Entwicklung intelligenter Sicherheitssysteme für Motorradfahrer. In Sachen Airbag Weste waren die Franzosen einer der Vorreiter. Sie haben sich bewusst für eine mechanische Variante entschieden, da sie nach dem Grundsatz arbeiten:

„Motorrad Airbag, so technisch wie nötig, so einfach wie möglich.“

Dainese

Der italienische Hersteller Dainese, ist nicht nur in der Motorrad Szene für seine hochwertigen Schutzelemente bekannt. Auch in den Bereichen Wasser-, Ski-, Reit- und Mountainbikeausrüstung konnte sich ein Name gemacht werden. Dainese vertreibt wohl die derzeit technisch komplexeste Variante der Airbag Westen mit Auslösung per Funk. Außerdem haben die Italiener ganze Airbag-Lederkombis im Sortiment, wie die Dainese D-Air Racing.

Sonstige Hersteller

  • SPIDI
  • HELD

Wie viel Sicherheit liefert eine Airbag Weste Tatsächlich?

Wie sie bereits im Informationstext über Rückenprotektor Motorrad gelesen haben, müssen Rückenprotektoren strenge Richtlinien erfüllen, um sich die Norm EN 1621-2 zu verdienen. Beim Vergleich wird die Restkraft gemessen, die durch den Aufprall eines 5 kg schweren Stempels von 1 Meter Höhe übertragen wird.

Zur Erinnerung kurz die zulässigen Werten:

übertragene Restkraft im Vergleich
Rückenprotektor Motorrad Level 1 < 18 kN
Rückenprotektor Motorrad Level 2 < 9 kN

 

Je geringer die übertragene Restkraft, desto effektiver werden die Kräfte beim Aufprall absorbiert und dementsprechend liegt eine bessere Schutzwirkung vor. Schauen Sie sich nun an, wie hoch die Restkraft beim Aufprall auf eine Airbag Weste ist, werden Sie positiv überrascht sein.

Bei der Dainese Airbag Weste, liegt dieser Wert bei unglaublichen 2,5 kN und somit 72% unter EN 1621-2 Level 2 Niveau!

Fazit

Motorradfahren ist und bleibt ein gefährliches Hobby – dies beweist uns die jährliche Unfallstatistik des statistischen Bundesamts. Gerade deswegen, sollten wir Biker unser bestes dafür tun unsere Gesundheit zu schützen. Eine sinnvolle Möglichkeit dafür bieten Airbag Westen. Diese blasen sich im Ernstfall innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde auf und umgeben unseren Körper mit einer Schutzblase für Rücken, Brustkob und Schlüsselbeine. Zugegebenermaßen sind die aktuellen Modelle mit 500€ aufwärts nicht zum Schnäppchenpreis zu haben.

Wenn Sie sich jedoch bewusst machen, welche enorme Schutzwirkung die Sicherheitssysteme liefern und dass das Tragen einer Airbag Weste Sie vor gefährlichen Verletzungen des Brustkorbs, oder sogar dem Tod bewahren kann, erkennen Sie schnell, dass es sich hierbei um eine lohnende Investition handelt.